Eine Ausstellung im Gefängnis
Am eindrucksvollsten ist der Ort jedoch selbst, die kleinen, dunklen Zellen, die vollbeschriebenen Wände, die abgeblätterte Farbe, der Schimmel und der muffige Geruch. Und die Ausstellung wird dann am Stärksten, wenn die Verbindung zum Ort Thema ist. So ist eine Zelle dem Frankfurter Bernhard Becker gewidmet, der hier 1937 von der Gestapo inhaftiert wurde. Aus Angst, seine Kamerade zu verraten - Becker war in der Katholischen Jugendarbeit aktiv und bezog gegen das Nazi-Regime Stellung - beging er im Polizeigewahrsam Selbstmord, indem er zehn rostige Nägel aus der Fußleiste aß. Man ist froh, das Gebäude, auch wenn es ausgedient hat, unversehrt wieder verlassen zu können. Die freundliche Aufsicht wünscht aber wohlweislich "Alles Gute" und nicht "Auf Wiedersehen".
Die Ausstellung hier rezensiert in FAZ-net
Labels: Architektur, Frankfurt am Main