31.1.07

Odilon Redon. Oder: Walking Man, engl. für: Diogenes

Merkwürdig, merkwürdig, was einem in der Ausstellung Wie im Traum. Odilon Redon in der Frankfurter Schirn passieren kann...
Zunächst zur Ausstellung selbst: sie ist sehr gediegen gemacht (d.i. hier positiv gemeint!), Brauntöne herrschen vor, es ist aufgrund der vielen Papierarbeiten nicht sonderlich hell. Die grelle Sensation wird dankenswerter Weise auch im übertragenen Sinn nicht gesucht, die Bilder hängen sogar, horribile dictu, chronologisch, innerhalb der Chronologie sind sie zusätzlich in leicht erfassbaren Themen wie Blumen, Apollo u.ä. geordnet.

Die wirklichen Perlen finden sich erst in der geduldsamen Lektüre der Ausstellung, gleich am Anfang etwa, unauffällig und dezent platziert, einige Vorbilder von Odilon Redons Arbeiten, zum Beispiel der Kuperstich Melancholie von Dürer, Goyas Radierung Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer und Bresdins großartige Arbeit Der gute Samariter (wer sich in das Bild mal reinzoomen will, hier ist dazu eine gute Gelegenheit).

Am erstaunlichsten (und der eigentliche Anlaß für dieses Posting) sind allerdings zwei Bildtitel in der Ausstellung. Die bekannten kleinen Kärtchen kleben neben den Bildern und geben die Provenienz (was für ein schönes Wort, nach hochnäsigen, verstaubten Depotwächterinnen klingend...), die Technik (Radierung etc.) und natürlich den Titel an, und zwar (in dieser Reihenfolge) auf französisch, deutsch und englisch.
Bei zwei Bildern ist mir aufgefallen, dass die englische Übersetzung etwas völlig anderes meint als der originale französische Bildtitel:
  1. Diogène / Diogenes / Walking Man
  2. David et Goliath / David und Goliath / Primitive Being
Merkwürdig, oder? Auch wenn sich meiner Kenntnis entzieht, wer letztendlich über Bildtitel bzw. genauer: Bildtitelübersetzungen bei Kunstwerken entscheidet, so erstaunt hier doch die übersetzerische Freiheit. Nimmt man hier evtl. Rücksicht auf einen (natürlich irrtümlicherweise angenommenen) kleineren mythologischen bzw. bildungsbürgerlichen Bildungshorizont bei Angelsachsen?

Sehr schön ist übrigens auch, das aus dem letzten Raum, der Wandbilder von Redon in einem ehemaligen Kloster räumlich andeutet, leise Klaviermusik durch die Ausstellung wandert. Man muß ja nicht gleich von Synästhesie sprechen, aber es lockert die Sache auf, weg vom stillen Götzendienst an der Kunst, die Musik schafft eine lockere Salonatmosphäre.

Sonst noch was?: Klar, großartige Werke von einem Künstler, von dem ich bisher nur das Muschelbild und die Poe-Illustrationen (das berühmte Auge als Fesselballon) kannte. Das Bild mit der Muschel ist natürlich da & großartig, aber auch einige Blumenbilder bezaubern.
Tipp: Man sollte nicht an einem dunklen Wintertag reingehen, die Papierarbeiten sind oft tiefschwarz und lassen einen in der nächsten Nacht schlecht träumen.

Hier ein paar Bilder aus der Ausstellung.

Das Centre Pompidou wird 30!

Am 31. Januar 1976 wurde das Centre Pompidou in Paris eingeweiht. Was mußten die Macher sich damals für Vorwürfe anhören wie "Kulturfabrik" oder Ölraffinerie". Heute ist es aus dem kulturellen Leben von Paris nicht mehr wegzudenken, bietet es doch sehr viel, auch wenn mit der Sanierung seit 2000 viele Angebote nicht mehr kostenlos sind und eine Hinwendung zum Elitären zu konstatieren ist. Das Centre hat die Hemmschwelle zwischen Kunst und Bevölkerung jedoch drastisch gesenkt. Hier traut sich jede und jeder rein, und sei es nur, um zu gucken. Und vielleicht kommt man ja auch wieder, um das nationale Kunstmuseum, die Ausstellungen, Musik- und Theaterveranstaltungen, Vorträge, Filme... zu sehen und zu hören.
Ich verdanke dem Centre sehr viel: es ist ein Grund, weshalb ich mir das Museum als Betätigungsfeld ausgesucht habe. (Vielleicht bewerte ich das Centre deshalb heute noch viel zu positiv.) Als ich in den 1980er Jahren für ein Jahr in Paris war, hatte ich eine Jahreskarte. Ich habe dort großartige Sachen gesehen, gehört, erlebt. Eine Ausstellung hat mich am meisten fasziniert: Les Immatériaux, erdacht vom Philosophen Jean- François Lyotard und Thierry Chaput. Die Ausstellung war ein einziges sinnliches Erlebnis, grandios inszeniert. Sie ist später geradzu mythisch verklärt worden, zu Recht, wie ich finde, da sie das Medium Ausstellungen (aller Art, nicht nur kunstgeschichtliche) revolutioniert hat.
Deswegen auch von mir persönlich einen herzlichen Glückwunsch, an das Centre, verbunden mit dem Wunsch, es möge verstärkt wieder so avantgardistisch arbeiten!
Zum Jubeltag bleibt heute das Centre Pompidou, das in Paris kurz Beaubourg heißt, allerdings geschlossen: die Prominenz möchte dann doch lieber unter sich feiern.

Der Geburtstag
zum Hören: Radio France Culture macht eine Reihe, die auch zum Teil direkt aus dem Centre kommt.
zum Lesen:
Samule Herzog schreibt in der NZZ-online.
Ein bissiger Text von Jacqueline Hénard im tagesanzeiger.ch
Les Immatériaux: hier findet man eine gesprochene Vorstellung der Ausstellung.

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30.1.07

Die Bahn möchte lieber ihre Version des Holocausts

"Elftausend Kinder", das ist eine Foto-Ausstellung über die während des Nationalsozialismus ermordeten Kinder, die Beate und Serge Klarsfeld federführend in Frankreich mit einem Verein erarbeitet haben. Sie erinnert an die Kinder zumeist deutscher Herkunft, die mit der Bahn von Frankreich aus in die deutschen Vernichtungslager fuhren. In Frankreich wurde die Ausstellung, unterstützt von der französischen Bahngesellschaft SNCF, an vielen Bahnhöfen gezeigt. In Deutschland lehnte die Deutsche Bahn, bzw. Herr Mehdorn, das Ansinnnen mit fadenscheinigen Gründen ab. Es kam im Sommer 2006 zum Eklat, über den der Museumsblog berichtete. Am 1.12.2006 kam es, durch die Vermittlung von Verkehrsminister Tiefensee, zu einer Einigung: Dem Deutschlandfunk sagte Beate Klarsfeld im Interview, dass das Bahnmuseum in Nürnberg für Januar 2008 eine Ausstellung vorbereiten werde, in der es auch über die Rolle der Reichsbahn bei den Deportationen gehen solle. Der Verein stelle dafür Material zur Verfügung, wobei alle weiteren Modalitäten für Beate Klarsfeld nicht geklärt waren: sie ging weiterhin von einer Ausstellung auf deutschen Bahnhöfen aus. Zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar zeigte sich nun, das keine Einigung erzielt wurde und die Fronten eher verhärtet sind. So wird in der Frankfurter Rundschau der Politikwissenschaftler Ekkehart Krippendorff zitiert:
"Mehdorn beschädige mit seiner Weigerung "massiv" das moralische Fundament der Bundesrepublik, rügte Krippendorff. Der Bahnchef kündige "partiell den Konsens der deutschen Demokratie auf". Besonders infam sei es, dass die Bahn AG Beate Klarsfeld aufgefordert habe, Exponate aus der Ausstellung "Elftausend Kinder" für eine eigene Bahnschau zu Verfügung zu stellen. Damit werde das Gedenken ins Belieben der Bahn AG gestellt, kritisieren die Demonstranten. Vor allem das Schicksal der Kinder werde dann wohl nicht mehr gewürdigt."

Letzten Samstag setzten sich mehrere Menschen in vielen Aktionen dafür ein, dass die Ausstellung nun endlich hier auf deutschen Bahnhöfen gezeigt werden kann. Es fuhr der "Zug der Erinnerung" zwischen Würzburg und Schweinfurt mit Teilen der Ausstellung "Elftausend Kinder", ganz legal von einer Bürgerinitiative gemietet. In anderen Städten verteilte Demonstranten auf den Bahnhöfen und in den Zügen Flyer, um die Reisenden auf das Thema aufmerksam zu machen. Die Bahn ging mit den Demonstranten nicht zimperlich um, verhinderte Vorträge vor den Bahnhöfen und auf den Bahnsteigen, wie mehrere TeilnehmerInnen berichten. Das Ganze trägt also weiterhin zur Beschädigung der Bahn bei.

Auf der Seite von German-Foreign-Policy.de ist ein Dossier zu den "Elftausend Kindern" zu finden.

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26.1.07

Berliner Werkbundarchiv

Ein Museum, das mit Sicherheit ein Lieblingsmuseum wird, ist leider schon längere Zeit nicht zu besuchen, da es kürzlich in die Oranienstraße umgezogen ist, bzw. der Umzug der Sammlung noch bevorsteht. Bis dahin muss man sich mit der anregenden und unschlagbaren Website des Berliner Werkbundarchivs begnügen, die immer wieder zu einem virtuellen Museumsbesuch einlädt. Man entdeckt dort so viele wunderschöne Dinge wie Wundertüten, Sondersammlungen, die Sammlung der Superlative oder das Ding des Monats (im Januar ist es eine Prunkkanne im Stil der Neo-Renaissance, und ich bin schon sehr auf das Februar-Ding gespannt). Und am Ende verlässt man die Seite mit dem dringlichen Wunsch, Dingpfleger zu werden und die Pflegschaft für einen Stuhl, einen Wachpostenstiefel oder die Kanne “Lebensgefahr“ zu übernehmen. Grund zur Freude besteht: Ende 2007 wird das Museum mit einer Ausstellung zum einhundertjährigen Jubiläum des Deutschen Werkbunds endlich wieder eröffnet.

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Wie im Museum gearbeitet wird

Es ist ja manchmal etwas schwierig, nicht Museumsfachmenschen zu erklären, welche Arbeiten und Tätigkeiten im Museum anfallen. Das Musée Dauphinois in Grenoble schafft da Abhilfe: Im Rahmen der Ausstellung "Rester libres" wurde die Arbeit hinter den Kulissen verfolgt. Im Sinne eines "The Making of..." stellten sich Beteiligte der Kamera und erzählen, was sie mit der Ausstellung zu tun haben und wie sie vorgehen. Diese kurzen Filme, die in der Ausstellung zu sehen sind, sind auch auf Internet zu finden: der Museumsdirektor und Ausstellungskurator, die Restauratorin oder der Museograph erzählen sehr plastisch, wie eine Ausstellung entsteht.

24.1.07

Was macht eigentlich Peter Tamm?

Wir erinnern uns: Peter Tamm in Hamburg, ehemaliger Vorstandsvorsitzender des Springer-Verlags, mag Schiffe und er hat eine große Sammlung davon. Das ist nicht weiter verwunderlich, sind doch Hamburger Museen voll mit Objekten aus der Seefahrt - ich nenne nur das Altonaer Museum und das Hamburgmuseum. Tamm konnte aber die Stadt überzeugen, dass er die tollsten Schiffe hat und bekommt deshalb ein Museum im historischen Kaispeicher B in der Hafencity geschenkt. Für 30 Millionen kann nun Peter Tamm machen, was er will - welches Museum träumt nicht von solch einer Möglichkeit? Gegen das Museum hat sich eine Initiative Tamm-Tamm formiert, die auch gleichnamiges Buch herausgab. Doch alles umsonst, während die ehemals staatlichen Museen gegen Geldnot und gar Schließung ankämpfen, wurde 2004 in der Speicherstadt der Vertrag zwischen der Stadt Hamburg und Tamm unterzeichnet. Die Sammlung, die laut Welt "27 000 Schiffsmodelle, 40 000 Pläne, Gemälde und Grafiken, Filme, Bücher, Fotos und weitere historische Stücke" umfasst, soll auf 12.000 Quadratmeter Platz finden. Darunter sind, was die "Welt" freilich mit keinem Satz erwähnt, zahlreiche Nazi-Devotionalien, an denen sich die Kritik reibt. Was Tamm genau machen möchte, weiss aber keiner so richtig, auch nicht der Beraterkreis von Museumsdirektoren, der ihm da von der Stadt zur Seite gestellt wurde. Die Geschäftsführerin des neuen Museums möchte nichts verraten, wie sie der "Welt" sagt, mit der Begründung, das würde sonst "kopiert" werden. Wenn man allerdings Sätze, ebenfalls in der Welt, wie diesen liest: "Im "Internationalen Maritimen Museum" sollen Besucher die 3000 Jahre alte Geschichte der Seefahrt sehen, hören, riechen, begreifen", dann fragt man sich schon, wer da wen kopiert, so banal klingt das. Vielleicht gibt es gar kein schlüssiges, wissenschaftliches Konzept? Die Eröffnung wurde schon zwei Mal verschoben und so lautet gar die Überschrift in der Hamburger Morgenpost vom 3.1.2007: "Schiffbruch beim Tamm-Museum? Finanzierung und Konzept der Schau sind den Experten ein Rätsel." Isabel Hoffmann, die Autorin, deckt zugleich auf, wie unkritisch die anderen Hamburger Blätter (alle Springer-Verlag, wen wundert's?) über das Maritime Museum berichten.

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23.1.07

Klassik gewinnt

Knapp zwei Jahre nach der Eröffnung, sind nun die Architekten Gerhards & Glücker aus Berlin für die Gestaltung der Dauerausstellung des Deutschen Hygiene-Museums in Dresden mit dem Bauwelt Preis 2007 für die Kategorie "Innenräume" ausgezeichnet worden. Der Bauwelt Preis ist ausdrücklich der "Next Generation" vorbehalten und eingereicht werden darf nur das Erstlingswerk. Da sind wir ja gespannt, welche Museen sich die Berliner Architekten in den nächsten Jahren vornehmen (können). Mir hat die Dauerausstellung des DHMD sehr gut gefallen; das klassisch Schlichte, das durch die Materiauswahl doch sinnlich wirkte, hat mich auch überzeugt.
Der Bauwelt Preis ist Thema einer Wanderausstellung, die auf Messen (u.a. in China) und in deutschen Kunsthochschulen zu sehen sein wird.
Hier öffnet sich das PDF der entsprechenden Seiten von Bauwelt zum Bauwelt Preis 2007, Kategorie Innenräume.

19.1.07

Max Hollein weiss, wie es geht

Seit Anfang 2006 ist der Kunsthistoriker Max Hollein Chef von gleich drei Frankfurter Museen: vom Städel, von der Schirn und dem Liebieghaus. Und alle drei laufen gut und haben von außen betrachtet ein eigenes Profil und Konzept: in der Schirn laufen kontrovers diskutierte Ausstellungen (wie zum Beispiel die vom Museumsblog nicht sehr geschätzte Ausstellung "Nichts"), die Kunst und der Umgang mit ihr ins Gespräch bringen. Im Städel werden Werke aus dem Depot geholt und ins Zentrum von inspirierten Themenausstellungen gestellt; auf die grandiose Ausstellung "Gärten" wurde hier ja schon hingewiesen. Auch im Liebieghaus besinnt man sich auf das, was man in der Sammlung hat: außergewöhnliche Skulpturen, wie etwa "Die phantastischen Köpfe des Franz Xaver Messerschmidt", eine kleine, feine Ausstellung die noch bis 11. März läuft. Das gehört vielleicht nicht wirklich hierher, aber allein das Café im Liebieghaus verdient einen Besuch.
Ein Erfolgsrezept - für die Schirn - hat Hollein der Frankfurter Rundschau verraten: "Haupteinnahmequelle der Schirn seien dabei keinesfalls die Besucher, so Hollein, sondern das Sponsoring".

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16.1.07

Centre Pompidou geht nach China

Nicht, dass in deutschen Museen Ruhe herrschte. So verfolge ich mit großem Staunen und ebenso großer Wut, wie die Wettiner (säschsischer Adel) in alt-feudalistischer Manier "ihre" Kunstobjekte - Porzellan - aus den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zurückverlangt. Zu Recht oder zu Unrecht, das mag ich nicht beurteilen. Doch ich finde es skandalös und entlarvend, wenn diese Stücke für Millionenbeträge gleich wieder auf dem internationalen Kunstmarkt verhökert werden. Dazu mehr auf dem Archivalia-Blog.
Dann werfen wir doch lieber wieder einen Blick nach Frankreich. In Ergänzung zu den französischen Diskussionen über den Wüstenlouvre gibt Bruno Racine ein Interview in Le Monde. Monsieur Racine ist Präsident im Centre Pompidou und gibt Auskunft über die Expansionspläne des Centre Pompidou: Nach Metz 2008 soll 2010 auch ein Centre Pompidou in Shanghai eröffnen. Alles läge in der Hand der Franzosen (Programm, Ausstellungen), die Chinesen würden aber dafür zahlen. "Unsere Herausforderung ist die Öffnung zur Welt", sagt Racine auf die Frage, ob er nicht eine ebenso starke Kritik wie beim Louvre fürchtet. Das Anliegen des Centre Pompidou sei doch etwas anders gelagert, da es auch darum ginge, möglichst viel von den 58 ooo Werken, die im Depot lagern, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In Shanghai soll das chinesische Publikum mit der westlichen Kunst durch wechselnde Ausstellungen aus der Sammlung des Centre vertraut werden. Parallel dazu geht es darum, eine Sammlung von zeitgenössischer chinesischer Kunst aufzubauen. Das klingt doch etwas harmloser als beim Louvre, oder?

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15.1.07

Kleine Heftchen

Auch in der Welt der Museen und Ausstellungen gibt es manchmal etwas Neues. Seit einiger Zeit - ich könnte es nicht mehr genau datieren, wann es mir aufgefallen ist - bekommt man insbesondere zu Kunstausstellungen kleine Heftchen in der Größe DINA 5 gratis zum Ausstellungsbesuch hinzu. Diese Heftchen ersetzen keinen Katalog, haben aber die handliche Größe, um in der Ausstellung gleich gelesen zu werden; ein großer Vorteil gegenüber Ausstellungskatalogen, die doch zumeist ungelesen im Regal landen. Besonders gut hat mir das Heft von "Humanism in China" gefallen, eine großartige Fotoausstellung, die in fünf deutschen Städten gastiert und die zur Zeit in der Staatsgalerie in Stuttgart zu sehen ist. Ich habe die Ausstellung im Museum für moderne Kunst in Frankfurt am Main gesehen. Das Heft, eigentlich eher ein kleines, bebildertes Buch, empfand ich als wahre Bereicherung.

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12.1.07

Kunst und Kommerz

Natürlich geht die Auseinandersetzung um den Wüstenlouvre weiter. So gab heute Kunsthistoriker Werner Spies auf Deutschlandradio Kultur seine Stellungnahme ab, die man hier nochmals anhören kann. Ich fand ja, dass er sich zunächst sehr polemisch gegenüber seinen ehemaligen Kollegin und Kollegen äußerte, die die Debatte im Dezember 2006 lanciert haben. Dann aber hat Spies, ehemaliger Direktor des Musée national d'art moderne im Centre Pompidou, doch noch den Bogen bekommen und sehr dezidiert darauf hingewiesen, dass sich diese kommerzielle Entwicklung von Kunst und Museum sich schon seit einiger Zeit abzeichnete, spätestens seit dann, als sich der Staat aus der Verantwortung zurückzog.
Wie sehr auch hierzulande Kunst und Kultur der Kommerzialisierung ausgesetzt sind, darauf weist Jörn Borchert in seinem Blog "Kulturelle Welten" hin.

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11.1.07

Frankreichs Museumswelt ist weiter echauffiert

Le Monde veröffentlichte am 10.1.2007 Passagen aus dem Vertrag, der Ende Januar zwischen Frankreich und Abou Dhabi weiter präzisiert werden soll. Insgesamt geht es um eine Summe von um die 700 Millionen Euro, die den französischen Museen direkt zukommen soll und die nicht mit dem jährlichen Budget aufgerechnet werden soll. Das klingt ja erst einmal nicht schlecht, doch was müssen die Museen dafür leisten?
Zunächst: es geht nicht nur um den Louvre, sondern um alle französische Museen, die in das Geschäft miteinbezogen werden sollen; wie das Musée d'Orsay, Das Schloss von Versailles, oder das Centre Pompidou. Der Louvre soll dem Museum in Abu Dhabi für 20 Jahre den Namen geben; für die Nutzung der Marke "Louvre" werden 200-400 Millionen Euro veranschlagt. Geplant ist, analog zum Louvre, in Abu Dhabi ein Universalmuseum zu entwerfen, das alle Domänen, von Archäologie über Kunsthandwerk und Kunst, alle Epochen und Länder umfassen soll. Frankreich verpflichtet sich auf zweierlei Art und Weise.
Zum einen leihen die französischen Museen Abu Dhabi Werke aus französischen Museen, bis das Museum selbst eine eigene Sammlung erworben hat. 10 Jahre sind dafür vorgesehen. 300 Arbeiten sollen in den ersten beiden Jahren ausgeliehen werden, dann soll die Anzahl der Leihgaben alle zwei Jahre reduziert werden. Die Leihgaben, für die Frankreich 200 Millionen Euro erhält, sollen drei Monate bis zwei Jahre in Abu Dhabi bleiben.
Zum anderen soll Frankreich für 70 Millionen Euro eine Kommission schaffen, die die Einrichtung des Museums in Abu Dhabi wissenschaftlich betreut, die die Verwaltung aufbaut, das Personal rekrutiert und beim Kauf der Sammlung berät. Diese Kommission konzipiert auch die vier jährlichen Ausstellungen, die Frankreich für 10 Jahre zusagt. Neben den Leihgaben gilt es also, 40 Ausstellungen aus französischen Beständen zu bestücken. Hierfür erhält Frankreich 150 Millionen Euro. Die Museen müssen den Leihgaben nicht zustimmen, heißt es. Und Abu Dhabi kann die französischen Vorschläge nicht aus "vernunftwidrigen Motiven" ablehnen. Ob dazu auch die doch etwas anderen Vorstellungen zählen, die das muslimische Land von Religion, Frauen oder ganz konkret etwa, von Darstellungen von nackten Körpern hat?
Alles in allem klingt es danach, als ob Frankreich, sendungsbewußt wie das Land ist, seine Vorstellungen von Bildung und Kultur eben mal vom Okkzident in den Orient verschieben kann und dafür auch noch Geld bekommt. Auf der anderen Seite sehe ich doch einige Probleme auf die Museumsdirektoren zukommen. Müssen die französischen Museen künftig ihre Ausstellungsplanungen mit der Kommission für Abu Dhabi abstimmen? Was passiert, wenn Ausstellungen kollidieren und die französischen Museen den Kürzeren ziehen, weil es im Leihverkehr, so wie es ICOM eigentlich vorschlägt, nicht um Geld sondern um Austausch gehen sollte? Fragen über Fragen, sie werden weiterverfolgt.

Die Petition "Die Museen sind nicht zu verkaufen" haben mittlerweile über 2000 Personen unterzeichnet.
Hier gibt es noch was zu hören: Serge Lemoine, der Direktor des Musée d'Orsay in Paris, war am 9.1.2007 zum Interview bei Radiosender France Inter eingeladen. Er klang nicht besonders besorgt, dass ein Monet oder Degas künftig in Abu Dhabi zu sehen sein wird und nicht in Paris - aber vielleicht war er auch noch nicht so richtig informiert. Das Interview kann man als Podcast hier herunterladen (l'invité de l'interview)

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9.1.07

Der Bau hat begonnen

Die Neujahrskarte des MuCEM - des Musée des Civilisations de l’Europe et de la Méditerranée, (ohne link, da der im Augenblick nicht funktioniert) - in Marseille verrät es: Der Bau hat begonnen. Nach unzähligen Verzögerungen hat sich das Team von Michel Colardelle durchgesetzt. Glückwunsch! Da wird sich ja auch den Architekten Rudy Ricciotti freuen, von dem hier auf dem Museumsblog schon mal die Rede war.
Für Ende März 2007 ist eine Ausstellung angekündigt, die das Konzept des MuCEM andeuten soll: Trésors du quotidien - dazu liegt seit 2005 ein reichbebilderter, gleichnamiger Band von Denis-Michel Boëll vor. Von dieser Ausstellung kann man sich hier schon einmal die Arbeitsversion der geplanten Internetseite ansehen. Ganz besonders freut es mich ja, dass die Ausstellung im espace Georges Henri Rivière stattfinden wird - dem Gründer der Vorgängerinstitution Musée national des arts et traditions populaires in Paris, dem ich u.a. viele interessante Museumseinsichten verdanke.


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8.1.07

Museen in Frankreich expandieren

In Frankreichs Medien ist am Wochenende eine Polemik wieder entfacht, die seit einiger Zeit die Museumswelt beschäftigt. Manche nennen es Ausverkauf, manche reden von kulturellem Auftrag: Es geht um die Expansion des Louvre. Nach einer Außenstelle in Frankreich, in Lens, präsentiert sich der Louvre seit Oktober 2006 in der Coca-Cola-Stadt Atlanta und bekommt für Bilder, die sonst nur in Paris zu sehen waren, Millionenbeträge – auf der Internetseite von LouvreAtlanta werden die "masterpieces" in einer Animation wie für einen Hollywood-Blockbuster angekündigt. Nun ist von einer weiteren Depandance die Rede: von einem "Louvre-Klon" in Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate. Dieses Land, das sich den Luxus leisten kann, mitten in der Wüste riesige Hallen zum Skifahren aufzustellen, möchte nun auch europäische Kultur zur kulturellen Attraktion (neben einer Guggenheim-Dependance, versteht sich) auf der "Insel des Glücks" machen; also in der riesigen Anlage, wo die Reichsten der Welt künftig unter sich sein können. Mitarbeiter des Louvre und des französischen Kulturministeriums waren schon vor Ort, um Konditionen auszuhandeln. Es gibt Gerüchte, dass für den Louvre dabei ein Betrag von 500 Millionen Euro herausspringen könnte und dass Stararchitekt Jean Nouvel das Gebäude entwerfen soll. Freilich müßte sich der Louvre für einige Zeit (es ist von Jahren die Rede) von manchen seiner Meisterwerke trennen. Nicht nur das, sondern der Umstand, dass die Bilder nicht als Patrimoine, sondern als Ware behandelt werden, hat Kritiker auf den Plan gerufen. Allen voran Françoise Cachin, ehemalige Direktorin der Musées de France, die in "Le Monde" vom 8. Dezember 2006 gemeinsam mit den renommierten Kunsthistorikern Jean Clair und Roland Recht, das "entertainment business" auf dem Kunstmarkt anprangerte. "Die Museen sind nicht zu verkaufen", so Titel und Tenor des Artikels, sie "verkauften dann auch ihre Seele". Auf Regierungsseite ist man nun bemüht, das ganze Unternehmen als Bildungsauftrag darzustellen und dass der Fakt, dass französische Kultur so gefragt ist, zum Prestige von Frankreich beitrüge. Auf keinen Fall, so sagte die Direktorin der Musées de France, Francine Mariani-Ducray, wolle man französische Kulturgüter verkaufen. Der ehemalige Kulturminister Jacques Lang, der von der Zeitung "Liberation" dazu befragt wurde, meinte dazu: "Spielen wir doch keine eingeschüchterten Jungfrauen". Es hätte sich auch in der französischen Museumsszene doch längst durchgesetzt, mit teuren Leihgaben Ausstellungen und Museumsgebäude zu finanzieren. Die Gegner? Das sind für Lang nur wenige Personen, die sich Sammlungen kulturell und moralisch aneignen wollen und diese nur einer begrenzten Bevölkerung zugänglich machen möchten.
Dazu sei angemerkt, dass in den Vereinigten Arabischen Emirate weniger Menschen wohnen als jährlich in Paris in den Louvre gehen. Der Direktor des Louvre, Henr Loyrette, stand der Angelegenheit erst ablehnend gegenüber, hat dann aber eingelenkt, möglicherweise aus offensichtlichen politischen Gründen. Denn die ganze Angelegenheit wird erst vor dem Hintergrund so richtig schlüssig, wenn man weiss, dass die Vereinigten Arabischen Emirate in Frankreich 40 Airbus-380 bestellt haben und Frankreich mit der Lieferung in Verzug ist.

Bereits über 1400 Personen, zumeist Museumsfachleute, haben auf der Website von La Tribune de l'Art gegen den Ausverkauf des Louvre und anderen Museen protestiert.
Le Monde geht auf die Diskussionen ein und macht ein Interview mit dem Louvre-Direktor, am 8.1.2007.
Die Liberation widmete der Angelegenheit mehrere Artikel am 6.1.2007.
Le Figaro berichtete am 6.1.2007 über die Louvre-Affäre.
20-Minutes veröffentlichte am 7.1.2007 eine Zusammenfassung von AFP
Marc Zitzmann schreibt heute in der NZZ darüber.

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5.1.07

Gärten statt Guggenheim!

An alle, die mal wieder Ausstellungstourismus betreiben und zu Scharen nach Bonn strömen, um die Ausstellung mit den "Meisterwerken" der Guggenheim-Sammlung im Gedränge anzusehen: Tun Sie es nicht. Fahren Sie stattdessen nach Frankfurt am Main, um die außergewöhnliche Ausstellung "Gärten. Ordnung, Inspiration, Glück" im Städel-Museum von zu bestaunen. Die Ausstellung besticht durch ihre Fülle an Material. Wirklich sehr interessante Ansichten von einer gebändigten Natur sind hier zu sehen, grandiose Arbeiten von Künstlern wie von Max Liebermann oder Pierre Bonnard, aber auch von Olga Boznanska, von der ich zugegebenermaßen noch nie etwas gesehen hatte. Das Herbarium von Alexander von Humboldt fehlt ebensowenig wie der Palmenwedel, aufbewahrt von Johann Wolfgang Goethe. Schön sind die Gegenüberstellungen von Gegenwart und Vergangenheit, wenn etwa Lucian Freud 2003 eine Ecke seines Garten malt und das Bild neben dem ZeitungsleserCarl Spitzweg hängt; oder die Blumen-Dias von Peter Fischli und David Weiss die filigranen Tulpenaquarellen von Georg Flegel begleiten. Ganz schön mutige Gestaltung für ein Kunstmuseum: Blaue und gelbe Wände lassen manche Gemälde erst so richtig strahlen. Hier und da wächst eine kleine Blume aus der Wand. Ein Manko gibt es für mich dennoch: Die Ausstellung hält nicht ganz, was sie verspricht. So lässt der Untertitel "Ordnung - Inspiration - Glück" auf eine Ausstellungsgliederung schließen, die es aber dann gar nicht in der Form gibt. Zwar begleiten Zitate wie von Voltaire "Il faut cultiver son jardin" in die Ausstellung, aber damit hat es sich auch, was Texte und vor allem das Herstellen von Zusammenhängen anbelangt. Daran konnte auch nicht das kleine, hervorragende Heftchen helfen, dass man jetzt in Kunstausstellungen mit auf den Weg bekommt. Mir fehlten Interpretationen, das explizite Herstellen von Zusammenhängen, Raum- und Thementexte. Einen Genuß bietet die Ausstellung aber auf alle Fälle.

Stimmen zur Ausstellung:
FAZ.NET vom 27. November 2006 ist restlos begeistert.
Echo-Online: Keine ausgerichteten Rabatten, sondern ein kunterbuntes Staudenbeet

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4.1.07

Museen zum Reinhören

Auf Deutschlandradio Kultur ist ab morgen, Freitag, 5. Januar eine Serie über kleine Regionalmuseen zu hören, die doch Großes zu bieten haben. Die Sendereihe wurde zusammen mit dem Deutschen Museumsbund konzipiert. "Ziel der Sendereihe ist es, auf das vielfältige Spektrum der kleineren Museen in Deutschland und ihrer oft unerwarteten Schätze hinzuweisen und zu einem Besuch anzuregen," so heißt es in der Presseerklärung von Deutschlandradio Kultur. Wer also schon immer einmal wissen wollte, wieviele Bilderbogen sich in Neuruppin befinden oder was sich hinter dem "Boxenstop" von Tübingen eigentlich verbirgt - in den nächsten Wochen immer Freitags um 10.50 Deutschlandradio Kultur einschalten.
Frequenzen und Programm

3.1.07

Rudy Ricciotti

Ein Name, der nach einer leckeren Keksmarke klingt, der aber zu einem Architekten gehört, den es sich zu merken gilt. Von Rudy Ricciotti, 1952 in Alger geboren, der von Bandol (Südfrankreich) aus agiert, hat man 2006 schon viel gehört und von ihm wird in den nächsten Jahren viel zu sehen sein. 2006 war sein Jahr: Letzten Sommer wurde in Aix das Centre chorégraphique national de la région Provence-Côte d'Azur eröffnet; zusammen mit der italienischen Architektengruppe "5+1" erhielt er den Zuschlag für den Kinoplast am Lido in Venedig. Und Ricciotti wurde mit dem nationalen französischen Architekturpreis ausgezeichnet. Bekannt wurde Ricciotti 1990 mit einem Stadium in Vitrolles - der Stadt in Südfrankreich, in der als erstes ein Bürgermeister der rechten Front national an die Macht kam. Ricciotti wird in den nächsten Jahren auch im Museumsbereich Zeichen setzen: Im Louvre in Paris gestaltet er mit Mario Bellini die Abteilung für islamische Kunst neu; in Rivesaltes, einem ehemaligen Internierungslager (für spanische Bürgerkriegsflüchtlinge, jüdische Flüchtlinge des Holocausts und algerische Harki-Familien) entsteht 2008 eine Gedenkstätte. Ganz besonders gespannt bin ich auf das Musée national des civilisations de l'Europe et de la Méditerranée (Mucem) in Marseille. Ricciotti erhielt 2004 den Zuschlag, das Fort de St. Jean am Alten Hafen von Marseille, wo das ehemalige Pariser Volkskundemuseum seit 2005 Quartier bezogen hat, mit einem Neubau zu ergänzen. Sein Vorschlag ist ein filigran wirkender Beton- und Glaskasten, der den Charakter der Hafenumgebung aufnimmt und dessen Fassade, die an Fischgräten erinnert, vielversprechende Einblicke ins Innere gewährt. Eigentlich sollte das Museum 2008 fertig sein, aber durch vielfältige Verzögerungen (u.a. deswegen, weil das französische Kulturministerium sein Geld lieber in Paris für das Musée du qui Branly verpulverte) wird die Eröffnung für 2010 erwartet.

mehr zu Rudy Ricciotti:
Le Monde nennt ihn am 1.12007 in ihrer Internetausgabe als einen der Gewinner des Jahres 2006.
Ein Interview mit Rudy Ricciotti auf französisch über das Projekt in Marseille: "Le projet parle à la fois au ciel, à la mer, au sel et au vent."
Ein Interview auf deutsch mit Rudy Ricciotti über den Nikolaisaal in Potsdam.

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2.1.07

Schönes Neues Jahr - auch für die Museen!

Im Dezember 2006 hat das Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz zusammen mit dem Deutschen Museumsbund die statistische Gesamterhebung der Museen der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 2005 veröffentlicht. Für die Erhebung wurden 6.155 Museen in Deutschland befragt und 85% der befragten Institutionen schickten den ausgefüllten Fragebogen zurück. Und das klingt doch ganz gut: die Museen verzeichneten 101.406.806 Eintritte; was im Vergleich zu 2004 einen ganz leichten Rückgang von 1,8% bedeutet. Hinzu kommen die Eintritte in Ausstellungshäuser, die keine eigene Sammlungen besitzen, aber Ausstellungen mit "musealen Charakter" zeigen: Hier kommen 6.924.337 Eintritte zusammen. Insgesamt gingen also etwas über 108 Millionen Menschen 2005 in Museen oder Ausstellungen; 2004 waren es um die 109 Millionen. Auch wenn die Zahl einigermaßen stabil geblieben ist und seit 1990 die Zahl der Museumsbesuche ansteigt, so wurde deutlich, dass Besuche in Kunstmuseen bzw. Ausstellungen zunehmen, während Naturkundemuseen, volks-und heimatkundliche Museen einen leichten Rückgang hinnehmen mußten. Wir sind gespannt auf die Zahlen von 2006!

Statistische Gesamterhebung an den Museen der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 2005. Including an English Summary, Berlin 2006 (96 S.). ISSN 0931-7961, Heft 60.
(Als PDF zum download oder als Broschüre hier zu finden.)