Was man als Museumsaufsicht alles so können muss oder ein Besuch in den Uffizien
Wer in den Uffizien in Florenz als Aufsicht arbeiten möchte, der sollte
- kommunikativ sein (für die Unterhaltungen mit den KollegInnen)
- italienisch sprechen können (soll das über 90%ige ausländische Publikum doch italienisch lernen)
- gerne telefonieren (wenn hunderte BesucherInnen darauf warten, eingelassen zu werden oder wenn in den Ausstellungsräumen private Dinge geklärt werden müssen)
- gelangweilt schauen und gelassen reagieren (wenn BesucherInnen es mal wagen, die Unterhaltung der Aufsicht zu stören)
- rauchen (um sich die Zeit an der Eingangstür zu vertreiben, während man die BesucherInnen mit Barrieren in Schach hält)
- fingerfertig sein (für das Tippen von sms)
- kreativ denken (für das Lösen von Kreuzworträtseln)
Ich gebe zu: ich war nach über 2 Stunden Wartezeit genervt. Natürlich gibt es das Angebot, im Voraus zu reservieren, aber das geht natürlich nicht mehr einen Tag vorher (und kostet online 4 mal soviel: für zwei Personen inklusive Gebühren 43,40 Euro gegenüber einem Eintrittspreis von 10 Euro pro Person!). Ich war genervt, dass ich nicht mit meiner ICOM-Karte wie überall auf der Welt (zumindest in Berlin und Paris) an der Schlange vorbeispazieren konnte. Ich war genervt, dass man im Eingangsbereich so unprofessionell durchgeschleust wurde; dass der Weg zwischen Sicherheitscheck, Ticketkauf und Einlass völlig chaotisch verlief; dass sich die Toiletten auf der anderen Seite, also beim Ausgang befanden (so zumindest die Auskunft). Beim Ticketkauf bekam man nicht, wie ich es mir gewünscht hätte, einen Plan für die Ausstellungsräume in die Hand; man hätte sich einen Führer kaufen können, der 10 Euro kostet. Das merkte man allerdings aber erst oben und dann ging es nicht mehr zurück in den Museumsshop im Erdgeschoss.
Es ist eine grandiose Kunstsammlung, die es in den Uffizien zu besichtigen gibt. Die BesucherInnen kommen sowieso, also, so mein Eindruck, muss man sich auch nicht bemühen, alles besucherfreundlich zu gestalten. So zum Beispiel die nicht existierende Besucherführung; ein paar Tafeln wären hilfreich gewesen, wenn es schon keinen Flyer gab. Klar sind die Räume durchnumeriert, aber ein paar grundsätzliche Informationen wären schön gewesen. Zum Beispiel die Objektbeschriftungen (die immerhin auch auf englisch sind): hilfreich; aber merkwürdig: Meistens wurde mit einem Satz auf das Bild und das Motiv eingegangen, und dann ausführlich darüber geschrieben, wann und wie das Bild in die Sammlung kam. Oder es gab Sammelbeschriftungen, so dass man 10 Meter hin und her laufen musste. Insgesamt wirkte alles sehr lieblos gemacht. Dass durchaus Ambitionen da sind, merkte man, als man zum Schluss durch eine Ausstellung geschleust wurde, um den Ausgang zu erreichen: die Ausstellungsräume waren mit dunklen Spanplatten verkleidet; auch manche Bilder waren aus ihren opulenten, goldenen Rahmen genommen. Das wirkte sehr bizarr. Fazit: Unvergleichliches gesehen, aber in einem Ambiente, das der Bedeutung der Sammlung überhaupt nicht gerecht wird. Für das Geld, das die Stadt Florenz allein an den Ticket-Reservierungen verdient, könnte man einiges besser machen!
- kommunikativ sein (für die Unterhaltungen mit den KollegInnen)
- italienisch sprechen können (soll das über 90%ige ausländische Publikum doch italienisch lernen)
- gerne telefonieren (wenn hunderte BesucherInnen darauf warten, eingelassen zu werden oder wenn in den Ausstellungsräumen private Dinge geklärt werden müssen)
- gelangweilt schauen und gelassen reagieren (wenn BesucherInnen es mal wagen, die Unterhaltung der Aufsicht zu stören)
- rauchen (um sich die Zeit an der Eingangstür zu vertreiben, während man die BesucherInnen mit Barrieren in Schach hält)
- fingerfertig sein (für das Tippen von sms)
- kreativ denken (für das Lösen von Kreuzworträtseln)
Ich gebe zu: ich war nach über 2 Stunden Wartezeit genervt. Natürlich gibt es das Angebot, im Voraus zu reservieren, aber das geht natürlich nicht mehr einen Tag vorher (und kostet online 4 mal soviel: für zwei Personen inklusive Gebühren 43,40 Euro gegenüber einem Eintrittspreis von 10 Euro pro Person!). Ich war genervt, dass ich nicht mit meiner ICOM-Karte wie überall auf der Welt (zumindest in Berlin und Paris) an der Schlange vorbeispazieren konnte. Ich war genervt, dass man im Eingangsbereich so unprofessionell durchgeschleust wurde; dass der Weg zwischen Sicherheitscheck, Ticketkauf und Einlass völlig chaotisch verlief; dass sich die Toiletten auf der anderen Seite, also beim Ausgang befanden (so zumindest die Auskunft). Beim Ticketkauf bekam man nicht, wie ich es mir gewünscht hätte, einen Plan für die Ausstellungsräume in die Hand; man hätte sich einen Führer kaufen können, der 10 Euro kostet. Das merkte man allerdings aber erst oben und dann ging es nicht mehr zurück in den Museumsshop im Erdgeschoss.
Es ist eine grandiose Kunstsammlung, die es in den Uffizien zu besichtigen gibt. Die BesucherInnen kommen sowieso, also, so mein Eindruck, muss man sich auch nicht bemühen, alles besucherfreundlich zu gestalten. So zum Beispiel die nicht existierende Besucherführung; ein paar Tafeln wären hilfreich gewesen, wenn es schon keinen Flyer gab. Klar sind die Räume durchnumeriert, aber ein paar grundsätzliche Informationen wären schön gewesen. Zum Beispiel die Objektbeschriftungen (die immerhin auch auf englisch sind): hilfreich; aber merkwürdig: Meistens wurde mit einem Satz auf das Bild und das Motiv eingegangen, und dann ausführlich darüber geschrieben, wann und wie das Bild in die Sammlung kam. Oder es gab Sammelbeschriftungen, so dass man 10 Meter hin und her laufen musste. Insgesamt wirkte alles sehr lieblos gemacht. Dass durchaus Ambitionen da sind, merkte man, als man zum Schluss durch eine Ausstellung geschleust wurde, um den Ausgang zu erreichen: die Ausstellungsräume waren mit dunklen Spanplatten verkleidet; auch manche Bilder waren aus ihren opulenten, goldenen Rahmen genommen. Das wirkte sehr bizarr. Fazit: Unvergleichliches gesehen, aber in einem Ambiente, das der Bedeutung der Sammlung überhaupt nicht gerecht wird. Für das Geld, das die Stadt Florenz allein an den Ticket-Reservierungen verdient, könnte man einiges besser machen!
1 Kommentare:
Liebe Nina, als Aufsicht in den vatikanischen Museen braucht man noch ganz andere Kompetenzen. Man braucht ein lautes Organ, um im 5-Minutentakt ein "silencio" in die Menge der Touristen zu brüllen, ein ultradickes Fell, das zuverlässig verhindert, dass man von Fragen erreicht wird (selbst dann, wenn sie im schönsten Italienisch vorgetragen werden) Außerdem braucht man ein sicheres Zeitgefühl; Besucher die sich länger als 3 Minuten vor einem Werk aufhalten werden prompt zum Weitergehen aufgefordert.
Dass man mit einer Hellebarde umgehen können muss und einen Bußgürtel mit Dornen am Oberschenkel zu tragen hat, ist ein unbewiesenes Gerücht, scheint mir aber plausibel.
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