Wo kann man einen Novembertag besser verbringen als im Museum?
Bei diesem Wetter bietet sich ein Museumsbesuch geradezu an. Ein Museum, in dem man gut und problemlos einen Tag verbringen kann, ist das altehrwürdige Germanische Nationalmuseum in Nürnberg – und hat nach diesem Tag wahrscheinlich nicht einmal einen Bruchteil der Sammlungen gesehen. Denn eigentlich ist das Museum ein Labyrinth mit unerschöpflich erscheinenden Sammlungen, was darauf zurückgeht, das es seit seiner Gründung im 19. Jahrhundert (durch den Herrn von Aufseß) sukzessive angebaut wurde, um die ständig wachsenden Sammlungen unterbringen zu können. Befand man sich eben noch in alten Klostermauern aus Backstein, wartet ums Eck schon der Saal aus den 1960er Jahren. Das macht einerseits den Charme des Museums aus. Trotz Wegeplan weiß man eigentlich nie, wo man sich nun genau befindet. Es kommt vor, dass man minutenlang durch Gänge und Säle läuft, ohne einem Menschen zu begegnen; auch die Aufsicht scheint sich irgendwo zu verstecken. Das ist eigentlich ein schönes Gefühl: Die Vorstellung, dass man hier bleiben kann und unendlich viel Zeit hat, sich die Skulpturen, Musikinstrumente, Bauernstuben Trachten, Gemälde.... anzuschauen – und nicht schnöde um 17 oder 18 Uhr hinausgeschmissen wird. Auf der anderen Seite bekommt man dann doch irgendwann den Museumskoller, da man die Abteilungen, die man gerne noch besichtigen möchte, partout nicht findet. Und irgendwann stellt sich die Frage: Komme ich hier überhaupt wieder raus? Es ist, als würde das Museum einen verschlingen. Den Ausgang gefunden, hat das Museum einen zwar wieder in die Freiheit entlassen, aber auch mal wieder nicht alles preisgegeben. Wieder einmal ist mir die Besichtigung der Frankfurter Küche oder der Apotheke aus Öhringen nicht gelungen. Ob es das nächste Mal wohl klappt?
Labels: Kunst, Volkskunde
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