Was schauen wir an?
In Paris im Musée du quai Branly, bin ich etwas achtlos an der Ausstellung vorbei gegangen, so langweilig fand ich sie inszeniert. Die vom Wiener Museum für Völkerkunde kuratierte Schau Benin – 600 Jahre höfische Kunst aus Nigeria macht nun in Berlin-Dahlem im Ethnologischen Museum Station. In Berlin hatte ich nun auch leider keine Zeit, was schade war, machte die Inszenierung doch einen frischen und spannenden Eindruck auf mich.
Aber nicht nur wegen der Verpackung sollte man solchen Ausstellungen doch mehr Zeit widmen, geht es hier doch um ganz wichtige Fragen - nämlich die, wem die Stücke eigentlich gehören und ob man nicht eher eine Ausstellung über Kunstraub anschaut - so lautete der Vorwurf bei der Eröffnung letztes Jahr in Wien. Also: nicht immer nur ins Pergamonmuseum gehen (das meistbesuchteste Museum in Berlin), auch wenn es genauer betrachtet hier um ähnliche Gemengelagen geht, sondern auch einmal den Weg nach Dahlem auf sich nehmen; die Sache ist es wert.
Eine gute Ausstellungsrezension hier im Tagesspiegel, und hier noch mehr Infos zu Rückgabeforderungen auf dem vorzüglichen anthropologi.blog.
Labels: Berlin, Ethnologie, Restitution
1 Kommentare:
Kein Wunder, dass Du achtlos an der Schau im Quai Branly vorbeigegangen bist. Sie war ohne jeden Charme, kalt und unpersönlich. Ich hatte sie schon in Wien gesehen - dort war sie sehr gut gemacht. Im Quai Branly haben sie übrigens auch die Partie "Gegenwart" (Kolonialismus, Identitätsfindung) weggelassen...
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