Vergessene Fotografen

Die Fotografien erzählen vom Entstehungsprozess Israels vor allem in den 1930er und 1940er Jahren und porträtieren mit Vorliebe Menschen bei der Arbeit. Auftragsarbeiten beobachten die EinwanderInnen bei landwirtschaftliche Tätigkeiten oder in der Fabrik. Ästhetisch qualitative Aufnahmen wie die Produktfotografien weisen auch vielfältige Bezüge zur europäischen Fotogeschichte auf, stehen sie doch für das Neue Sehen in der Fotografie.
Die luftige Gestaltung des Ausstellungsraumes und die Farben - viele Grautöne - schaffen eine angenehme Atmosphäre und fördern die Lust am Schauen.
In einem zweiten Raum werden weitere vergessene Fotografen und Fotografinnen aus München gewürdigt: in einem bio-bibliografischen Lexikon werden 50 FotografInnen vorgestellt, die zwischen Ende des 19. Jahrhunderts bis Ende der 1930er Jahren in München arbeiteten. 1938 mussten alle jüdischen Ateliers aufgrund der rassistischen Nazi-Gesetzgebung schließen. Vielen FotografInnen gelang die Emigration, andere wurden ermordet, und ihr fotografisches Schaffen vernichtet. Die Münchner Fotogeschichte wird in dieser Ausstellung also nochmals neu beleuchtet.
Kuratiert wurde die Ausstelllung von Tatjana Neef, die Szenographie stammt von Juliette Israël. Empfehlenswert ist auch das aufwändig gestaltete Begleitbuch, erschienen im Kehrerverlag.
Die Fotos stammen von der Internetseite des Jüdischen Museums.
Auf BR-online/Bayern 1 kann man hier ein Audio anhören und eine Rezension in der Welt lesen.
Am schönsten ist es natürlich, selbst hinzugehen - die Ausstellung läuft noch bis zum 23. Mai.
Und wer schon einmal dort ist, sollte auf keinen Fall die sehenswerte Dauerausstellung versäumen!
Labels: Fotografie, jüdisches Museum, München
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